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Höchst abwechslungsreich und dennoch aus einem Guss!

Vielen Dank, Dietmar Hoscher und CONCERTO Magazin für die 5* Rezension des Albums “Fruits of Passion & Sorrow” (NAT 47627)!

Das seit ca. 5 Jahren von Heinrich von Kalnein und Horst-Michael Schaffer geleitete Quintett Jazz Big Band Graz Smål, kurz „JBBG Smål’, legt mit “Fruits of Passion & Sorrow” sein drittes, exzellentes Album vor. Beginnend mit den mystischen Tönen des armenischen Perkussionisten Arto Tuncboyaciyan, der etwa auch mit Joe Zawinul oder Mike Stern arbeitete, unterlegt vom Klavier Karen Asatrians – ebenso armenisch beeinflusst – schwingt sich der Opener „Turquoise” zu einem perkussiv, groovelastigen Fusionfurioso, das neben Schaffer an Trompete und Kalnein am Saxophon auch von Hanno Buschs Strom-Gitarre vorangetrieben wird, aufbauend auf der jungen Rhythmsection von Tom Stabler am Schlagzeug und Thomas Wilding am elektrischen Bass. Die Exkursionen der Solisten fliessen organisch ineinander, Spielfreude paart sich mit musikalischem Einverständnis. „Die Früchte im Titel beziehen sich natürlich auf die ‚Nationalfrucht’ der Armenier, den Granataptel … stehen aber auch für die Musik, die wir hier erschufen und Musik reflektiert und Musik reflektiert ja das Leben in all seinen Facetten”, erklärt Kalnein im Pressetext. In der Tat gestaltet sich die Platte, deren Kompositionen von Asatrian, Busch, Kalnein, Tuncboyaciyan und Schaffer stammen, höchst abwechslungsreich und dennoch aus einem Guss. So finden sich auch langsame, entspannte, fast melancholische Momente, wie etwa auf „Goodbye To A Friend”, sphärische World-music wiederum auf „Ulikhanyan”. Glasklar und stimmungsgeladen produziert wurden die sechs Tracks von Kalnein selbst. Das Vinyl ist in weiss gehalten, sehr laufruhig und steckt in einer schwarzen, gefütterten Innenhülle.

DiHo

“Tief berührende Jazz Fusion”

Danke, lieber Ernst Weiss für das ausführliche Feature der neuen Produktion der JBBG Smal “Fruits of Passion & Sorrow” im aktuellen CONCERTO Magazin #6 12_24 / 01_25!

“Fruits of Passion & Sorrow” ist das dritte Album der manchmal zum Quintett geschrumpften Band JBBG Smål, die dem Leib des vor 25 Jahren gegründeten Großensembles der Jazz Bigband Graz entstammt. In Summe gibt es 12 Tonträger der JBBG, die von Horst-Michael Schaffer (tp, flh) und Heinrich von Kalnein (ts, ss, fl) sehr erfolgreich und arriviert geleitet wird.

Neben der Stammbesetzung, also den Herren Schaffer und von Kalnein, Karen Asatrian (Klavier, Keys), Thomas Wilding (e-b) und Tom Stabler (dr) wirken der Gitarrist Hanno Busch aus Wuppertal und der Türke Arto Tuncboyacijan (perc, voc) als Gäste mit. Gute Idee, diese beiden Kollegen einzuladen. Sie sind ein raffinierter Zugewinn, potenzieren den Sound und generieren eine imposante Fusion. Busch komponierte zwei Nummern für das Album. „I’ll Do Mine“ fährt einem mit Powersound entgegen. Nicht ohne Grund kommentiert Heinrich von Kalnein, dass er an die Wucht der Brecker Brothers in den 1970ern erinnert wird. Recht hat er. Der verfremdete Trompetenklang von Horst-Michael Schaffer passt zu der rockig treibenden Gitarre. Busch ist ein Musiker, der sich mit allem zurechtfindet, wo er mitmacht. Ob er Peter Kraus begleitet oder sich mit seinem Jazztrio präsentiert, er kann’s. Seit drei Jahren agiert der gewaltige Gitarrist in der Band von Jan Delay.

Ein Unvergleichlicher an der Percussion

Ein Weltstar ist der Perkussionist Arto Tuncboyacijan, der auch des Öfteren singt. („Ulikhanjan“). Arto wurde in Istanbul geboren, seine Roots liegen jedoch in Armenien. Sein Gesangsstil und seine geniale Perkussion erinnern an die wahre Heimat. Stars wie u.a. Al Di Meola, Don Cherry, Chet Baker oder Joe Zawinul schätzten seine phantastische Kunst. Seit 35 Jahren bringt Arto Alben auf den Markt, die alle einen besonderen Status in der Worldmusic-Szene besitzen. Schon bei der Eröffnungsnummer der CD, „Turquoise“, designt Arto eine faszinierende Klanglandschaft, auf die sich die anderen Musiker empathisch einstellen. Der Keyboarder Karen Asatrian ist auch Armenier. Er lässt den Einfluss von Melancholie und Enthusiasmus in seiner Musik zu und sendet auch unterschwellig aus, wieviel Leid sein Volk ertragen musste und muss. Das Quintett JBBG Smål imponiert mit Talent, Technik und einer verblüffend musikalischen Gewandheit. „Fruits of Passion & Sorrow“ ist ein Album, das perfekt wirkt. Unter dem Granatapfelbaum hören wir eine Jazz-Fusion, die einen tief berührt.”

“Erfrischend altertümlich”

Vielen Dank Frank Niederhäusern für die äußerst positive Kritik des neuen Albums der JBBG Smal “Fruits of Passion & Sorrow” mit einem zugegeben etwas merkwürdigen Titel im Schweizer KULTURTipp!

“Aus der langjährigen Big Band der grandiosen Musikstadt Graz hat sich vor Jahren das Quintett JBBG Smal formiert. Es ist international besetzt, klingt entsprechend verspielt und lädt zudem gern spannende Gäste auf die Bühne und ins Studio. Für diese Produktion waren es der armenische Perkussionist Arto Tunçboyaciyan und der deutsche Gitarrist Hanno Busch. Beide geben dem Programm, das eigentlich auf Retrojazz zwischen Fusion und Rock setzt, eine besondere Färbung. So sprechen die Früchte im Albumtitel auf den armenischen Granatapfel an, der aber auch für die leidvolle Geschichte dieser Kultur steht. Solche Sinnspielereien entwickeln die beiden Co-Leader von JBBG Smål: Saxofonist Heinrich von Kalnein und Trompeter Horst-Michael Schaffer. Dieses Mal ist ihnen ein erfrischend altertümliches Album gelungen.”

Schwebende Leichtigkeit

Vielen Dank, lieber Sven Thielmann für die schöne und einfühlsame Kritik im aktuellen FONOFORUM 5/24:

Es kommt im Jazz ja eher selten vor, dass man „getrommelt und gepfiffen“ jubeln kann. Da aber das Klavier der aus Südkorea stammenden und in Australien lebenden Sophie Min den Perkussionsinstrumenten zuzurechnen ist, passt es bestens für das im Untertitel „The Art of The Duo Vol. 2“ genannte Album des hier nur Flöte spielenden Saxofonisten Heinrich von Kalnein. Nach dem Vol. 1 sucht man übrigens fast vergebens, um schließlich „Dreamliner“ mit dem Pianisten Michael Abene von 2015 zu entdecken. Waren es damals spontane Zwiegespräche in duftiger Pracht, verweben sich nun rein melodiös, geradezu klassisch ausgespielte Flötenklänge mit pointiert perlenden, gelegentlich aufbrausenden Pianomotiven zu organisch atmender Vertrautheit in heiter-entspanntem Spielfluss.
Ganz ohne Überwältigungsartistik bezaubern die filigranen, von Sophie Min komponierten Dialoge durch ihre schwebende Leichtigkeit, von Heinrich von Kalnein mit seiner Flöte unaufdringlich emotional beseelt.